Zu Händen: Richtig abkürzen und wann nutzen (2024)

Der Anredezusatz „zu Händen“ wird häufig genutzt, wenn Post einen bestimmten Empfänger erreichen soll. Das beliebte Anredekürzel hat sich bis heute durchgesetzt und wird auch im digitalen Zeitalter noch regelmäßig im Schriftverkehr genutzt.

Allerdings passiert es nicht selten, dass Post immer wieder von anderen Stellen oder Personen geöffnet wird. Warum ist das so? Und wie kann eine erfolgreiche persönliche Zustellung trotzdem gelingen? Wir erklären es.

Zu Händen: Sinn und Zweck des Anredezusatzes

Die Anredeergänzung in der Adresse findet hauptsächlich bei Briefen im dienstlichen oder geschäftlichen Kontext Verwendung. Wenn die Ergänzung „zu Händen“ in der Adresse angegeben ist, bedeutet das, diese Post ist für genau die genannte Person vorgesehen.

Es ist gängige Praxis, dass gerade in Institutionen, auf Ämtern und Behörden oder in großen Unternehmen Briefe aller Art bereits in der hausinternen Poststelle geöffnet werden. Ist ein Schriftstück aber direkt und ausschließlich für eine spezielle Person bestimmt, dann muss dies entsprechend und vor allem korrekt angegeben werden.

Zeitgemäß oder längst überholt?

Benötigen wir im 21. Jahrhundert, im Zeitalter von Smartphones, Highspeed Internet und elektronischer Datenübertragung, überhaupt noch Briefe zum Kommunizieren?

Im Geschäftsbereich präferieren viele Firmen zum Austausch von Informationen mittlerweile die Kommunikation via Mail, denn das erspart Zeit, zusätzliche Umwege und personelle Kapazitäten. Geschäftspartner und Kunden können in der Regel unmittelbar über ihre persönlichen Postfächer angeschrieben und kontaktiert werden.

So gesehen ist das digitale Zeitalter von besonders großem Nutzen für den Informationsaustausch geworden. Trotzdem kann auf den „altmodischen“ Briefverkehr bislang nicht verzichtet werden. Viele Angelegenheiten machen es erforderlich, Briefe postalisch zu verschicken. Das Medium schriftlicher Brief ist noch nicht ausgestorben und findet nach wie vor Verwendung.

Emails sind nicht immer angemessen und damit wird das Verschicken von Schriftstücken auch weiterhin zur Notwendigkeit. Gerade mit der seit Mai 2018 bestehenden Datenschutz-Grundverordnung scheint das Verschicken von Schriftstücken auf postalischem Weg unentbehrlicher als je zuvor.

Einige Beispiele zeigen, wo der Briefverkehr bevorzugt wird:

  • Kommunikation mit Ämtern wie Finanzamt, Arbeitsamt oder Bauamt (wenn zum Beispiel im Rahmen von Anträgen erforderliche Unterlagen eingereicht werden müssen)
  • Kommunikation mit Versicherungsgesellschaften (bei einer gewünschten Kündigung etwa)
  • Kommunikation mit Krankenkassen (Apps können nicht alles regeln, handschriftliche Anträge auf Kostenersatz müssen oft mit notwendigen Nachweisen eingereicht werden)
  • Kooperierende Unternehmen und Firmen untereinander nutzen ebenfalls noch die Kommunikation mit Briefen
  • Bewerbungen bei Arbeitgebern oder Personaldienstleistern (nicht immer sind online-Bewerbungen gewünscht)
  • Kommunikation mit Gerichten oder Anwälten (viele Schreiben sind nur mit handschriftlicher Unterzeichnung rechtswirksam und müssen deshalb zwingend postalisch zugestellt werden)

Zeitgemäß: Ja!

In den meisten Abteilungen von Einrichtungen und Behörden sitzen unzählige Sachbearbeiter. Ein Schreiben landet dann vielleicht willkürlich auf irgendeinem Berg mit anderen Briefen. Womöglich wurde es von der Poststelle nicht richtig sortiert. Kostbare Zeit vergeht, während der Absender auf Antwort wartet und keine Informationen fließen. Hier ist ein konkreter Anredezusatz durchaus von großem Nutzen. Post kann so viel schneller richtig zugeordnet werden. Die Formulierung „z. Hd.“ ist also nicht nur zeitgemäß, sondern auch effektiv.

Welches Recht hat die Vertretung?

Grundsätzlich sind Briefe mit dem speziellen Zusatz „z.Hd.“ immer für die genannte Person bestimmt. Das heißt, ein solcher Brief ist innerhalb der Abteilungen in den Unternehmen an diese eine Person weiterzuleiten. Wie verhält es sich aber, wenn der- oder diejenige nicht anwesend sind, etwa wegen Urlaub, Erkrankung oder einer Dienstreise? In diesen Fällen darf das Poststück auch vom zuständigen Vertreter geöffnet werden, sofern intern keine abweichenden Regelungen festgelegt wurden.

Unsere Tipps zeigen, wie Sie Ihre Post am besten zukommen lassen können:

Der Vertreter soll die Post nicht öffnen

Möchte der Absender unbedingt vermeiden, dass den Brief ein Vertreter öffnet, dann muss er zusätzlich zum Anredezusatz „zu Händen“ noch der Vermerk „persönlich“ nutzen. Nur dann ist sicher davon auszugehen, dass das Schreiben nicht von anderen im Haus geöffnet wird. Häufig wird dies bei Lohn- oder Gehaltsabrechnungen so gehandhabt, die direkt über die Hauspost verteilt werden.

HINWEIS: Bei Schreiben, die besonders sensible Daten oder höchst vertrauliche Angaben enthalten, empfiehlt es sich immer, den Vermerk „persönlich“ oder „vertraulich“ zu verwenden. Nur so ist das Briefgeheimnis wirklich gewahrt.

Der Vertreter darf die Post öffnen, wenn der zuständige Mitarbeiter nicht anwesend ist

Will der Absender sicher gehen, dass sein Schreiben bearbeitet wird, dann empfiehlt es sich, die Abkürzung „o.V.i.A.“ (oder Vertreter im Amt) ergänzend zu nutzen. Dieser Zusatz steht dann direkt hinter dem Namen. Damit wird die Erlaubnis gegeben, dass sich ein Vertreter ebenfalls des Schreibens annehmen darf. Gerade bei Kommunikation mit Behörden kann das von Nutzen sein. Oftmals fallen zuständige Sachbearbeiter aus, das Anliegen eilt aber.

Die Abkürzung des Anredezusatzes korrekt genutzt

Üblicherweise wird der Anredezusatz als Abkürzung und nicht ausgeschrieben genutzt, denn im Adressfeld ist nicht immer genug Platz. Bei Verwendung der Abkürzung gilt es, eine gewisse Form einzuhalten.

Wenn lediglich Mailadressen von allgemeinen oder zentralen Postfächern bekannt sind, dann kann auch in der Betreffzeile der Hinweis „zu Händen“ Verwendung finden. So kann eine Zuordnung relativ zügig und richtig erfolgen, ohne dass erst die Mail geöffnet und gelesen werden muss.

Es gibt mehrere Varianten, „zu Händen“ in einer Adresse abzukürzen. Jede davon ist akzeptabel und richtig.

Laut Duden zeigen sich folgende Möglichkeiten als regelkonform:

Form 1: z. Hd.

Form 2: z. H.

Form 3: z. Hdn.

Die drei Varianten sind auch ohne Leerzeichen zwischen den beiden abgekürzten Wörtern korrekt. Am häufigsten findet die Abkürzung „z. Hd.“ Verwendung.

Weitere Tipps:

Briefe werden zunächst elektronisch von Maschinen in den Postzentren ausgelesen. Wird im Adressfeld geschummelt oder etwas nicht korrekt formuliert, besteht die Gefahr, dass das Schriftstück keinem Adressaten zugeordnet werden kann.

Für Adressfelder gilt eine DIN Norm. So entstehen weniger Leserfehler beim Auslesen.

Wenn die Adresse nicht erkannt wird vom Lesegerät, muss zwangsläufig eine zeitaufwendige Nachprüfung und Korrektur erfolgen. Umso wichtiger ist es, sich an die bestehenden Normen bei der Beschriftung von Poststücken zu halten.

So geht es richtig: Das perfekte Adressfeld auf einem Briefkopf

In einer schnelllebigen Gesellschaft wie der unseren bleibt keine Zeit für unnötige Verzögerungen. Wir rechnen stets fest damit, dass ein Brief innerhalb eines Werktages seinen Empfänger erreicht. Sind wir doch gewohnt, mit Mail, SMS oder WhatsApp unsere Adressaten innerhalb von Sekunden zu erreichen. Umso ärgerlicher ist es, wenn es dann doch zu Behinderungen kommt. Damit alles reibungslos und ohne lästige Zwischenstopps verläuft, gibt es ein paar kleine aber feine Regeln beim Adressfeld zu beachten. Wir zeigen, welche.

Beispiel I

Firmenname

Abteilung, z. Hd. Herrn/ Frau …

Straße und Hausnummer

PLZ und Ort

Beispiel II

Firmenname

  1. Hd. Herrn/ Frau …

Straße und Hausnummer

PLZ und Ort

Beispiel III

Firmenname

  1. Hd. Herrn/ Frau …

Postfach

PLZ und Ort

Wichtig: Der Ansprechpartner steht immer unter dem Firmennamen, nicht umgekehrt. Er gehört auch nicht, wie manchmal fälschlicherweise angenommen, unter die Postleitzahl und den Ort. Die Abkürzung für „zu Händen“ muss zudem immer direkt vor dem Namen des jeweiligen Empfängers stehen.

So zeigen Sie deutlich, wenn etwas absolut persönlich ist:

Soll ein Brief ausschließlich von einer einzigen Person geöffnet werden, dann ist folgende Form zu beachten bei der Schreibung des Adressfeldes: Der Name muss zuerst stehen, erst dann folgen Firmenname, Abteilung, Straße und PLZ. In diesem Fall öffnet die Poststelle wahrscheinlich das Schriftstück nicht. Vorkommen kann es trotzdem. Wenn also jemand eine Person unter dessen Dienstadresse privat anschreibt, dann ist es besser, den Zusatz „persönlich/ vertraulich“ in der Adresse mit unterzubringen.

Firmenname

  1. Hd. Herrn/ Frau…

-persönlich-

Straße und Hausnummer

PLZ und Ort

Die schriftliche Kommunikation mit Behörden ist weiterhin fester Bestandteil unseres Alltags. Wir benötigen deshalb klare Regeln, die beim Verschicken von Briefen zu beachten sind, um eine einwandfreie Zustellung zu gewährleisten. Wer die grundlegenden Tipps zur Anwendung des Anredezusatzes beherzigt, kann garantiert nichts falsch machen.

Zu Händen: Richtig abkürzen und wann nutzen (2024)

FAQs

Zu Händen: Richtig abkürzen und wann nutzen? ›

Zu Händen wird korrekt z. Hd. abgekürzt. Der Vermerk wird vor allem im beruflichen Kontext genutzt, wenn eine Sendung an eine bestimmte Person zugestellt werden soll.

Wann benutzt man zu Händen? ›

Was bedeutet „zu Händen“? „Zu Händen“ ist ein Vermerk, der mehrheitlich im postalischen Schriftwechsel Anwendung findet. Er soll bewirken, dass Schriftsendungen oder Pakete einer bestimmten Person zugestellt werden, wenn zu erwarten ist, dass mehrere Personen unter derselben Adresse zu finden sind.

Ist z HD noch zeitgemäß? ›

Ob die Verwendung allerdings noch zeitgemäß ist, ist umstritten. In der DIN 5008 Norm kommt der Ausdruck „zu Händen“ gar nicht vor. Deshalb ist es mittlerweile nicht ungewöhnlich, den Ausdruck bzw. die Abkürzung wegzulassen und stattdessen nur „Herrn Muster“ oder „Frau Beispiel“ zu schreiben.

Wo kommt das Z HD hin? ›

Die Abkürzung "z. Hd." wird direkt vor den Namen des Empfängers auf den Umschlag geschrieben. Bei persönlichen Briefen können Sie eine Zeile darüber den Vermerk "persönlich" hinterlassen.

Ist zu Händen veraltet? ›

Zusätze wie „c/o“ (care of) oder „z. Hd. “ (zu Händen) sind veraltet. Es reicht also, wenn du in der Anschrift deiner Bewerbung den Namen deines Ansprechpartners in die Zeile unter den Firmennamen schreibst.

Wo kommt das zu Händen hin? ›

Zuerst kommt immer die wichtigste Information für den Briefträger: Der Name der Firma. In der zweiten Zeile des Adressfeldes folgt dann die Abkürzung „zu Händen“ und der Name der Person, die den Brief bekommen soll.

Wie sagt man auf Englisch zu Händen von? ›

for the attention of [abbr.: attn:, FAO]

Kann man zu Händen weglassen? ›

dürfen Sie weglassen (zum Beispiel: „z. Hd. “). Auch diese Schreibweise ist laut Duden zulässig und korrekt.

Wo schreibt man zu Händen in Email? ›

Da Sie nun aber befürchten müssen, dass Ihre Nachricht bei einem beliebigen anderen Empfänger landet, schadet die Kennzeichnung „zu Händen“ oder „z. Hd. “ keinesfalls. Kenntlich machen können Sie dies gleich im Betreff oder in der Nachricht selbst, idealerweise noch vor der Anrede.

Wie schreibt man heute eine Anrede? ›

Als moderne Alternativen zur Anrede «Sehr geehrte ...» gelten «Guten Tag Frau ...» oder «Grüezi Herr ...» bzw. «Grüessech Frau ...» oder «Geschätzter Herr ...» – zumindest bei den ersten Kontakten. Dabei können sich viele Menschen insbesondere mit der Anrede «Guten Tag Herr ...» bestens anfreunden.

Wie kürze ich zu Händen richtig ab? ›

Zu Händen wird korrekt z. Hd. abgekürzt. Der Vermerk wird vor allem im beruflichen Kontext genutzt, wenn eine Sendung an eine bestimmte Person zugestellt werden soll.

Wie schreibt man richtig zu Händen? ›

Fall (Genitiv).
  1. X Falsche Schreibweise: z. Hd. Herr Huber.
  2. ✓ Richtige Schreibweise: z. Hd. Herrn Huber.
  3. ✓Richtige Schreibweise: z. Hd. Frau Huber.
  4. Zum Beispiel: Herr Huber ist Geschäftsführer, Frau Mayer arbeitet in der Personalabteilung.
Sep 13, 2021

Wie beschriftet man einen Brief mit zu Händen? ›

Brief beschriften "zu Händen"

Schreibe dafür einfach direkt unterhalb des Firmennamens und über der Angabe zur Straße und Hausnummer den Vermerk "z. Hd." gefolgt vom Namen der gewünschten Person. Dort könnte als Empfänger also zum Beispiel stehen: "z. Hd.

Wie schreibt man z HD auf Englisch? ›

Präpositionen / Pronomen / ...
for the attention of [Abk.: attn:, FAO]zu Händen von [Abk.: z . Hd.]
for the attention of [Abk.: attn:, FAO]zu Händen Präp. +Gen. [Abk.: z . Hd.]
for the attention of [Abk.: attn:, FAO]zu Handen von [Abk.: z . Hd.] (Österr.; Schweiz)
11 more rows

Was bedeutet C O in der Adresse? ›

Sinngemäß übersetzt steht „c/o“ für „bei“. Eingesetzt wird das Kürzel auf Briefen, vor allem an Unternehmen, Firmen und Institutionen. Nach dem „c/o“ steht ein Name. Die weitere Adressangabe enthält wie gewohnt die Anschrift, Postleitzahl und Stadt.

Ist es zu Händen oder zu Händen? ›

Nebenformen: zu Händen von; in Österreich und der Schweiz: zu Handen, zuhanden. Worttrennung: zu Hän·den.

Was bedeutet zu Händen von? ›

zu Händen von. Bedeutungen: [1] Wirtschaft, Bürokommunikation: schriftliche Formel, die die für die Zurkenntnisnahme oder Bearbeitung eines Vorganges erwünschte oder geforderte Person benennt.

Warum zu Händen? ›

Die Anredeergänzung in der Adresse findet hauptsächlich bei Briefen im dienstlichen oder geschäftlichen Kontext Verwendung. Wenn die Ergänzung „zu Händen“ in der Adresse angegeben ist, bedeutet das, diese Post ist für genau die genannte Person vorgesehen.

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Author: Mrs. Angelic Larkin

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